Ricarda Peters


Ricarda Peters lebt und arbeitet in Wiesbaden und Venedig Lives and works in Wiesbaden und Venedig


1960 Staatsexamen an der Werkkunstschule in Offenbach a.M Diploma at Artschool in Offenbach a.M.

1968-1972 Meisterschülerin und Assistentin von Professor Emilio Vedova Venedig Masterpupil and Assistent of Professor Emilio Vedova Venice

1984-1990

Studium der Archäologie und Kunstgeschichte an der Johannes-Gutenberg- Universität in Mainz Study of Archaeology and History of Art at Jonnes-Gutenberg-University in Mainz

Stipendien, Studien - Arbeitsaufenthalte

USA, Rom, Venedig, Israel, Südfrankreich, St.Petersburg, England,

Neu Seeland, Indien, Breslau, Istanbul.


Einzelausstellungen

 2015 Kunsthalle Wiesbaden, Werkschau

Eröffnungsrede Ulrich Meyer-Husmann 31.07.2015

2014 Deutsche Klinik für Diagnostik

2013 Collateral Event Venedig Palazzo Albrizzi

"Constant change" and Totem Poles "Endless Image"

2012 Deutsche Bank, Wiesbaden - "schwarz und weiß"

2010 Bellevue-Saal Wiesbaden, Verein zur Förderung künstlerischer Projekte mit gesellschaftlicher Relevanz

2009 LIII.Biennale Venedig „Detournement Venise“, Palazzo Albrizzi

2007 Galerie 40 Rother Wiesbaden

2006 Nacht der Galerien und Museen Wiesbaden, Videoinstallation <

2005 Goethe Institut Frankfurt a.M, Joint Artists, Trash-Art-Series foto-based images Exground Filmfestival, Videopräsentation „Wind and Matter“

2004 Ateneo Veneto Venezia, Videoinstallation:“Reflection on Reflexes“, präsentiert von Dr.P.Rylands, Guggenheim Collection Venedig

2002 Deutsch-Italienische Gesellschaft, Palazzo Albrizzi

2001 Rathaus-Galerie Wiesbaden

1999 Kunstverein Friedberg mit Monika Rohrmus

1998 Studio Lafajette New York mit Monika Rohrmus

1996 Galerie Barbara v.Stechow Frankfurt a.M

1996 Museum Bad Hersfeld

1996 Municipal Galerie Kefar Saba

1996 Kommunale Galerie Schlangenb

1994 Galerie Woeller-Paquet Frankfurt a. M.

1993 Gallerie Rippendrop, Eltville

1992 Bellevue-Saal Kulturamt der Stadt Wiesbaden

1991 Kongress für Prä-und Perinatale Forschung Heidelberg

1990 Galerie Stolanova

 

Gruppenausstelungen (Auswahl)

 2015 Gruppe 50 im Rathaus von Wiesbaden

2014 Gruppe 50 im Rathaus von Fatih Istanbul

2012 Breslau - Gruppe 50 - Akademie

2010 Kunstblock Frankfurt a.M

2007 Görlitz Gruppe 50

2004 „Open-Asia“ Lido di Venezia

2004 Future Show Milano, Videoinstallation

2000 Teilnahme am Projekt „Milestone for Peace“ International Artists Museum, Biennale Venedig

1997 Trash-Art-Series werden bei Vorträgen von Dr.I.Isaak, New York, über die „Garbage Girls“ an Universitäten in USA, London und Salzburg gezeigt

1995-1996 Art Frankfurt Galerie Barbara von Stechow

1994 Hessiale 94 Wiesbaen, Ministerium für Wissenschaft und Kunst

1994 Hessische Landesvertretung in Bonn

1993 St. Petersburg, Gruppe 50, Museum Anna Achmatowa

1991 Musik und Malerei, Hessischer Minister für Bundesangelegenheiten Bonn

1991 Wiesbadener Künstler aus 3 Generationen Museum Wiesbaden,

1991 Stadthaus Klagenfurt

 

Stipendien scolarship/studygrant

USA Rotary International, Italien Dante Gesellschaft

 

2009 LIII. Biennale Venedig Palazzo Albrizzi, subventioniert vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst, Kulturamt der Stadt Wiesbaden

2004 „Open Asia“ Lido di Venezia, unterstützt vom Kulturamt der Stadt Wiesbaden

2002 Ausstellung Deutsch-Italienische Gesellschaft Palazzo Albrizzi Venedig Unterstützt vom Kulturamt der Stadt Wiesbaden

1998 3 Monate Arbeitsaufenthalt in New York, unterstützt vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst, Kulturamt der Stadt Wiesbaden

1996 Arbeitsstipendium für Israel, unterstützt vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst, Kulturamt der Stadt Wiesbaden

1993-1998 Atelierstipendium im Kunsthaus Wiesbaden

 

Öffentliche Aufträge

Public commisions

2010 Auftrag der Fondazione Anna Bianca e Emilio Vedova das skulpturale Werk für die Ausstellung „Vedova Scultore“ zu restaurieren

1999 Einladung zum Wettbewerb Wandgestaltung Naspa Wiesbaden

1984 Restaurierungsarbeiten im Auftrag des Assessorato alla Cultura di Venezia zur „Retrospective Emilio Vedova 1940-1985

1964 Wandgestaltung im Foyer des Elzer Hof in Mainz Ankäufe: Sammlungen, u.a. Sammlung Deutsche Bank


Über die Malerei von Ricarda Peters

Frühe Prägung erfährt Ricarda Peters im Elternhaus. Die Eltern sind beide Künstler, der Vater Dirigent, die Mutter klassische Tänzerin. Schon sehr jung gehen ihr die Gesetze der Musik, Melodie, Rhythmus und Bewegung in Fleisch und Blut über. Dieses Wissen hilft ihr, sich im Ungegenständlichen zurechtzufinden. Ihre Malerei scheint immer musikalisch rhythmisiert, eine Synthese zwischen architektonischer Stabilität und tänzerischer Leichtigkeit. Zu diesen Grundgegebenheiten gesellt sich der vorherrschende klare, strahlende Dur – Klang : Rot – Blau – Gelb, gelegentlich abgemischt mit grünen und bräunlichen Tönen. Die spontane Gestik ihres malerischen Duktus erhöht den lebenssprühenden Ausdruck ihrer Malerei. In den sechziger Jahren besucht Ricarda Peters die Meisterklasse von Professor E.Vedova an der internationalen Sommerakademie in Salzburg. Auf Einladung von Vedova setzt sie ihr Studium in Venedig fort, und avanciert zu seiner Assistentin. Der Kontakt mit dem Meister, der Austausch der Ideen setzt sich bis zum heutigen Tag fort, geprägt durch eine geistige Verwandtschaft. Ähnlich wie Vedova, der in früher Jugend Architekturblätter im Stile Piranesis zeichnet, bis er schließlich zu seiner expressiv gegenstandslosen Malerei durchstößt, beginnt auch Peters ihr Studium mit strengen Architekturzeichnungen. Über Jahre hinweg zieht es sie nach Rom, wo sie Renaissance und Barockfassaden zeichnet. Vielleicht war es der im Barock gestaltete Tiefenraum, der sie fesselte, und dessen Nachklang wir in ihren späteren abstrakten  Bildern wiederfinden. Diese Erfahrungen reifen in ihr und finden später Ausdruck in ihren chromatischen Installationen. Traumwandlerisch sicher setzt Ricarda Peters Formen und Farben, gewagt und richtig. Diese künstlerische „Richtigkeit“ als Wesensmerkmal beweist sie an einer Wandgestaltung im Foyer des Konzerthauses Eltzer Hof in Mainz, als ihr in jungen Jahren diese Aufgabe zufällt. Es entsteht ein feinabgestimmtes großformatiges Gemälde im Rot – Blau Kontrast. Mit der gleichen Zielstrebigkeit, mit der die Malerin die Gesetzmäßigkeiten der Malerei zu erforschen sucht, ertastet sie sich in Perioden, in denen sie ausschließlich zeichnet, Einblicke in die Keimzellen des Lebens. 1968 entsteht das „Genesis“ Bild. 1970 – 72 u.a. der „Genetische Zyklus“, der 1991 beim internationalen Kongress für Prä – und Perinatale Forschung in Heidelberg Beachtung findet. Der Gegensatz ihrer durchmodellierten, zarten Zeichnungen zu der Spontaneität ihres malerischen Werkes ist erstaunlich, und doch ist das eine ohne das andere nicht denkbar. Zu ihrer Sensibilität hat Ricarda Peters die Kraft zum Gestalten und den Willen zum Durchhalten. Mit Entschlußkraft und Durchhaltevermögen erreicht sie schließlich Legitimität als Malerin. In den neueren Arbeiten, in denen Ricarda Peters Strukturen der Außenwelt erforscht, enthüllt sich ihr eine Welt der Auflösung – Abfall : Trash. Komplizierte Perspektiven eröffnen sich. Es enstehen Welten neuer Formen, ungewöhnliche Strukturen. Das Endprodukt unserer Konsumgesellschaft „Trash“ – scheinen der Imagination und Kreativität der deutschen Künstlerin neue Horizonte zu eröffnen. In Perioden der Einsamkeit, der Irritationen, befaßt sich Ricarda Peters mit der inneren Analyse, auf der Suche nach einer kosmischen Ordnung, jenseits aller Glaubensbekenntnisse, der Einheit von Schöpfung und Mensch.

Kurator Nevia Pizzul Capello